Die internationale Bedeutung des 1832 in Landau Pfalz geborenen und später nach
Frankreichübergesiedelten Michel Bréal ist vor allem auf seine Schriften und sein Wirken als
Sprachwissenschaftlerund Bildungsreformer zurückzuführen. Bereits mit 34 Jahren wird er
Professor fürVergleichende Grammatik am prestigereichen Collège de France. Die Karriere hätte
schnellerund steiler kaum sein können.Beim Essai de sémantique von 1897 handelt es sich
ohneFrage um das zentrale sprachwissenschaftliche Werk vonBréal mit dem er nicht nur einen
entscheidenden Impulsfür die Etablierung einer neuen Disziplin der Semantik gibt sondern auch
viele Anstöße für eine Neuorientierungder Sprachwissenschaft allgemein liefert.Bezüglich seiner
wissenschaftlichen Aktivität ist Bréal einMeister der Interdisziplinarität. Es gibt kaum ein
philologischesGebiet zu dem er nicht fundierte Studien liefert. Obes sich um grammatische
Phänomene des Griechischenoder Lateinischen die Sanskrit-Forschung die Übersetzungund
Interpretation der Eugubinischen Tafeln diegriechische Mythologie Arbeiten zu Goethe und
Homeroder um Fragen der Fremdsprachendidaktik handelt überallgelingt es Bréal mit soliden
Analysen und innovativenVorschlägen zum wissenschaftlichen Fortschritt beizutragen.Darüber
hinaus zeichnet es Bréal aus ebenfalls inBereichen wie der Pädagogik und der Bildungspolitik
herausragendeArbeiten vorgelegt zu haben.