Fußnoten ist auf den ersten Blick eine Bahnfahrt durch die Vororte Hamburgs eine Situation
wie sie alltäglicher nicht sein könnte. Doch an den Rändern der Dinge die die Protagonistin
Nacha dabei erlebt stehen kleine Zahlen als Verweise auf tiefergehende Informationen. Hier
unten im Reich der Fußnoten spielen sich die Dinge ab auf denen das was im Jetzt
stattfindet gründet. Deutsche und argentinische Wirklichkeiten und Vergangenheiten überlagern
sich - so wie die Grundrisspläne argentinischer Städte und das Muster der Sitzbezüge der Bahn.
Der Leser begleitet die Erzählerin auf Spurensuche nach ihrer europäisch-stämmigen
argentinischen Familie die viele Jahre unter der Militärdiktatur der Siebzigerjahre gelitten
hat. Das wechselvolle Schicksal ihrer Vorfahren ist eng verknüpft mit ihrem Leben als junge
Frau in einer deutschen Großstadt. Nacha Vollenweider entwickelt in ihrem Debüt eine
ungewöhnliche faszinierende Art des Erzählens: stilistisch ruhig und nüchtern aber inhaltlich
groß und tief wie das Meer zwischen Deutschland und Argentinien.