Dieser reiche Liederschatz ist den Geschwistern bis heute bei den Wellküren und den
Well-Brüdern Fundus und Quelle für ihre Musikkabarett-Programme. Allein die Beerdigungslieder
die so wunderschön sind führten da verständlicher Weise ein Schattendasein. Beim Sterben hört
schließlich der Spaß auf. Mit A scheene Leich haben die sechs Geschwister nun ihren ganz
persönlichen Kanon traditioneller bairischer Lieder vom Tod aufgenommen und festgehalten - für
sich selber und für alle die der Alternativlosigkeit der immer gleichen Musik vom Band der
Aussegnungshallen etwas entgegen setzen möchten.Grabreden von Gerhard Polt: Wer wie die Wells
von klein auf mehrere Beerdigungen pro Jahr auf zumeist ländlichen Friedhöfen musikalisch
begleitet dem fällt dabei eines immer wieder auf: die Unfähigkeit des Menschen seiner Trauer
seinen Gefühlen und der Situation angemessene Worte zu finden. Angesichts der Monströsität des
Todes ist der Mensch wortlos. Und dennoch erwarten das Ritual die Trauergemeinde der Brauch
Worte wenn möglich sogar große Worte der Trauer des Gedenkens und des Trostes. Und hier
entsteht - neben aller Andacht - etwas das angeblich gar nichts auf einem Gottesacker verloren
hat: Komik. Die Geschwister Well konnten ihren Freund Gerhard Polt dafür gewinnen im
Gedenken an und stellvertretend für alle Vereinsvorstände Würdenträger Dorfbürgermeister
Feuerwehrler und sonstige Grabredner diese Wortlosigkeit die Worthülsigkeit das verzweifelte
Versteigen in abstruse Satz-und-Sinn-Gebilde nachzuempfinden.