»Und wenn man seinen Lebenszweck nicht in einem Menschen gesucht hätte sondern in einer
Idee?«.Daniel verlebt seine Jugend im Schatten einer freudlosen Mutter und träumt davon dem
reglementierten Alltag des bürgerlichen Milieus zu entfliehen. Diese Welt aber bricht schon
bald zusammen als sich seine engsten Familienangehörigen infolge eines öffentlichen Skandals
nacheinander das Leben nehmen. Auf der Flucht vor Trauer und Schuldgefühlen gerät er in eine
ambivalente Beziehung zu zwei Frauen der exzentrischen Léila und der biederen
Professorentochter Scolastique Dupont-Quentin. Am Ende dieser Prüfungen steht nicht etwa die
feste Identität eines Selbst sondern dessen Verschwinden.André Breton zählte Crevel zu jenen
die sich zum »absoluten Surrealismus« bekannt haben. Dennoch blieb er in der surrealistischen
Gruppe ein Außenseiter dessen Werke wegen ihrer vermeintlichen Nähe zur traditionellen
Romanform bei den anderen Mitgliedern Kritik und Irritation erregten. Sie sahen nicht
inwiefern gerade das spielerische Ineinander von Autobiographie und Fiktion die gängigen Formen
des literarischen Schreibens auflöste.Crevels Werk ist mit dieser deutschen Erstübersetzung
wiederzuentdecken.