Literatur beginnt dort wo die Gemütlichkeit aufhört Wolfgang Uster Dies ist die Quintessenz
die der ehemalige Kleinverleger und Hamburger Literaturwissenschaftler Robert Wohlleben in
seinem Nachwort zur vorliegenden Textsammlung des Hannoverschen Autors Wolfgang Uster zieht.
Und in der Tat: Die hier im dritten Band des Autors versammelten Erzählungen Betrachtungen und
literarischen Essays handeln allesamt von Grenzen verschiedenster Art die sich dehnen lassen
erkundet oder übertreten werden aufgehoben sein können oder in einer bewussten Verletzung in
vielfachen Folgewirkungen ausgetestet werden wollen. Insbesondere die Erzählung Wir leben aus
dem Land ist der Grundhaltung des Autors geschuldet vom Urvertrauen in den eigenen
Welthorizont und in die Möglichkeiten des Sich-Einschmiegens in die Angebote dieses wunderbaren
Planeten beseelt zu sein. Das Überschreiten innerer und äußerer Grenzen bis in das Prinzip des
Freundes und Dschungelnomaden Quang hinein (Was sich bewegt kann man auch essen) führt den
Autor und seine LeserInnen in eine Erfahrungswelt die an ethischen Standards kratzt und im
Blickfeld normierter Zivilisationsvorstellungen vielleicht gar nicht sein dürfte. Wenn nach
einem Gedanken Robert Musils Kitsch die Welt zeigt wie sie gewünscht wird zeigt Literatur als
Teil der Kunst die Welt wie sie gefürchtet wird. Einer solchen Literatur fühlt sich Wolfgang
Uster mit dem hier vorgestellten Buch verpflichtet.