geht das - ein leben ohne gender? geschichten vom versuchen und scheitern heiter und sehr
traurig von verbindungen mit menschen und ihren irritationen und einem für viele vielleicht
neuen lösungsansatz: sich von gender als kategorie zu verabschieden. "Goodbye Gender" macht den
anfang. was bedeutet es nie im richtigen geschlecht zu sein - nicht in dem was bei der
geburt zugeschrieben wurde nicht in den vorstellungen von sexueller identität die später im
leben ausprobiert wurden nicht nach einem geschlechtswechsel von "frau" zu "mann"? und kann es
das geben geschlecht einfach ganz aufzugeben? die beiden kanadischen weißen künstlxs rae
spoon und ivan e. coyote erzählen in kurzen sich abwechselnden berichten von ihrer reise durch
unterschiedliche phasen eines geschlechtlichen und sexuellen lebens - bis hin zu dem punkt an
dem sie geschlecht als identifikation für sich ganz aufgeben und sich stattdessen von gender
"berenten" lassen. wie reagieren freundinne_n kolleg_innen verwandte? wie verhalte ich mich
in der kneipe beim vorstellungsgespräch nachts an einer tankstelle und was sage ich meiner
oma? welche wortformen gibt es überhaupt noch um mich anzusprechen und von mir zu erzählen?
und sehe ich anderen ihr geschlecht eigentlich an? ivan und rae erzählen leicht und doch auch
ernst anekdoten aus ihrer kindheit und jugend von ersten lieben und dem erwachsenwerden ihrem
leben auf und hinter bühnen. sie nehmen re_aktionen auf und bringen die les_erinnen zum lachen
und weinen zum nachdenken und wiedererkennen - vielleicht zum ersten mal zum hören von fragen
zu schwuler identität und pronomenlosigkeit. die kurzen erzählungen berühren und öffnen neue
perspektiven und fragen. unkompliziert und nah schildert das buch wie die idee von geschlecht
als eindeutiger norm an einer wirklichkeit scheitert in der aussehen auftreten und begehren
nicht immer eindeutig sind. "Ich bin nicht im falschen Körper geboren. Ich bin in der falschen
Welt geboren." RAE SPOON