Die ehemalige Pfarrkirche St. Georg in Burladingen auf der Zollernalb (Baden-Württemberg) ist
in ihrem heutigen Erscheinungsbild ein Bau des Spätbarocks. Die im Jahr 1982 vorgenommenen
archäologischen Untersuchungen wiesen jedoch eine Reihe von Vorgängerbauten nach deren
frühester sich in das 8. Jahrhundert datieren lässt. Mehr als drei Jahrzehnte nach der
Ausgrabung erfolgt in diesem Band eine detaillierte Auswertung. Danach kann in Burladingen eine
für die schwäbische Alb typische Geschichte und Bauabfolge einer ländlichen Kirche nachgewiesen
werden. Am Anfang steht im 8. Jahrhundert ein einfacher frühmittelalterlicher Kirchenbau der
seinerseits auf einem bereits bestehenden Friedhof errichtet wurde. Es folgen mehrere hoch- und
spätmittelalterliche Bauphasen bevor in der frühen Neuzeit ein grundlegender Neubau zum
heutigen Aussehen der Kirche führte. Die für eine Kirchengrabung ungewöhnlich große Anzahl an
Funden - insbesondere Keramik - bereichert das für diesen Raum bislang eher spärlich bekannte
Material. St. Georg in Burladingen ist ein wichtiger Mosaikstein für die Erforschung der
ländlichen Kirchen im südöstlichen Baden-Württemberg worüber der Autor im Jahr 2019 eine
zusammenfassende Übersicht veröffentlicht hat.