In ihrem zweiten Roman lässt Sigrid Katharina Eismann das dramatische Schicksal wiederaufleben
das 27 Hotzenfamilien aus dem Südschwarzwald im Jahr 1755 mit ihrer Deportation ereilte. Die
Freibauern lehnten sich gegen die Unterdrückung durch Kirche und die Krone auf. Inspiriert vom
Salpeterer-Hans einem Salpeter-Sieder und Kopf der Bewegung wurde "Salpetern" zum Synonym für
Widerstand gegen Machtmissbrauch im Hotzenwald. Damit Ruh' ist im Wald wurden die Anführer
samt Familien donauabwärts ins Banat verbannt einem der entlegensten Zipfel der
k.u.k.-Monarchie. Maria Theresia persönlich hatte die Wasserschübe der "Brandgefährlichen" auf
der Donau in die unwirtliche und menschenleere Gegend um Temeswar befohlen. Die Deportierten
wurden eine Minderheit in der Minderheit. In ihrer unnachahmlichen Art verwebt Eismann
selbst eine Nachfahrin der "unruhigen Salpeterer" die historischen Ereignisse mit jüngst
vergangenen und gegenwärtigen Episoden. Auch in der Biografie der Ich-Erzählerin die das
heutige Temeswar im Wandel erkundet finden sich Parallelen zur Hotzengeschichte. Sie übergab
als Jugendliche wie einst der Salpeterer-Hans der Obrigkeit in Temeswar einen Brief um den
bedrückenden Lebensumständen zu entkommen. Ging es den Salpeterern um den Erhalt des ererbten
Rechts als Freibauern im Hotzenwald versuchte die Nachfahrin die Ausreise in den Westen für
sich und ihre Familie zu erwirken.