»Im Kopf werfe ich eine Münze: Falls mich eine Einladung nach Europa führt werde ich die Reise
auf eigene Faust gen Osten ausdehnen.« Die Einladung kam und die in New York lebende Chilenin
Lina Meruane fuhr erstmals in die Heimat ihrer palästinensischen Großeltern ins heutige
Israel. Der Bericht über ihre Reisen in die eigene Vergangenheit ist ein gedankensprühender
Kommentar zu einem zunehmend weltbewegenden Problem: Warum wird es immer komplizierter die
Fragen »Wo kommst du her? Wer bist du?« eindeutig zu beantworten? Ausgerechnet in Israel so
hat es Lina Meruane am eigenen Leib erfahren haben mehr als anderswo rassische genetische
physiognomische Zuschreibungen Einzug gehalten in den Alltag der Menschen. Ein Buch darüber
wer man zu sein glaubt und welche politisch wirksamen Täuschungen damit verbunden sind.