Einen weiten Bogen spannen die drei autofiktionalen Bücher von Alfred-Döblin-Preisträger Jan
Kuhlbrodt. In den Texten entstanden in den Jahren von 2007 bis 2023 spürt Jan Kuhlbrodt den
Entwicklungen und Veränderungen der Welt nach beginnend mit der Beschreibung der Kindheit in
Karl-Marx-Stadt über die Suche nach einer gerechteren Welt zur Zeit der Wende bis zum Erinnern
des Vergangenen und dem Versuch das Sterben wahrzunehmen. Die drei Bände bisher als
Einzelausgaben im Hardcover erschienen gibt es nun gebündelt als Taschenbuch-Ausgabe. In 'Vor
der Schrift' unternimmt Jan Kuhlbrodt einen Streifzug durch das Chemnitz seiner Kindheit. Die
erste Wohnung die Nachbarstochter mit der er Eisenschrott sammelt die Eltern fremde
Menschen und Namenlose. Und er erinnert sich an Klänge und Ornamente bevor sie sich zu Sprache
und Schrift formten. In 'Schneckenparadies' geht der Held des Romans nach der Wende von
Karl-Marx-Stadt nach Frankfurt am Main um Philosophie zu studieren. Und erfährt dabei wie
Utopien sich wandeln und scheitern und neue Ideale reifen. 'Krüppelpassion' der mit dem Alfred
Döblin-Preis 2023 ausgezeichnete Roman bildet den Abschluss ist wie Jan Kuhlbrodt selber
schreibt 'die Chronik eines sich ankündigenden Todes' angesichts der
Multiple-Sklerose-Erkrankung des Autors.