Noch selbst ein Kind wird David zum Helden ohne eigene Absicht beinahe wider Willen. Einmal
am Königshof angekommen gibt es für den Hirtenjungen kein Entweichen mehr: Er wird zum König
gesalbt ist zum Herrschen verdammt. Szolcsányi begleitet David in einem mitreißenden
Erzählstrom durch die zentralen Stationen der Überlieferung: von der Enthauptung Goliats über
die Tötung von Sauls Mörder und der Desillusionierung Michals bis hin zur Liebe zu Betsabe und
dem Verlust des Kindes. David wird dabei selbst zum Erzähler seiner Sicht auf seine
Geschichte die ein immer gültiges Dilemma offenlegt: Große persönliche Macht geht kaum mit
persönlicher Freiheit einher. Macht so erfährt David korrumpiert alles: Freundschaft Liebe
mitmenschliche Beziehungen. 'David' ist das spannende Portrait eines in seinem Leben
Gefangenen verfasst mit literarischer Wucht und geprägt von einer starken Bildsprache. Eine
sorgfältig durchkomponierte Gegenparabel die die Mechanismen der Macht offenlegt.