Seit der Finanzkrise 2009 haben sich die Zinssätze in der ganzen Welt kontinuierlich nach unten
bewegt. Klassische Anlagen wie das Sparbuch oder der Bundesschatzbrief bieten dem Anleger keine
oder nur eine vergleichsweise geringe Rendite. So rücken alternative Anlageformen nicht nur für
Großinvestoren sondern auch für private Investoren sogenannte Retailkunden in den Fokus.
Aber nicht nur die Suche nach der großen Rendite treibt die Retailkunden an - in den letzten
Jahren ist vermehrt zu beobachten dass sich in der Gesellschaft immer mehr der Gedanke der
Social Responsibilty einer sozialen Verantwortung für Umwelt und Mitmenschen verbreitet und
auch beim Thema Geldanlage an Relevanz gewinnt. Mikrofinanz bietet Kunden die Möglichkeit
diese zwei Punkte in einem Produkt zu vereinen. Dabei ist die Grundidee von Mohammed Yunus dem
Geschäftsführer der Garmee-Bank die sich auf die Vergabe von Mikrokrediten spezialisiert hat
recht simpel: durch die Vergabe von Kleinstkrediten soll auch dem finanzierungsschwächsten Teil
der Bevölkerung eine wirtschaftliche Zukunft ermöglicht werden. Durch die Rückzahlung der
Kredite inklusive eingenommener Zinsen bekommt der Anleger neben seinem eingesetzten Kapital
auch eine Verzinsung zurück und erhält dadurch eine höhere Rendite als auf dem gesetzlichen
Sparbuch. Zum anderen verhilft er den Mittellosen der Welt zu einem Kredit für einen
unternehmerischen oder konsumierenden Zweck womit dieser sich eine bessere Zukunft und eine
sichere Einnahmequelle aufbauen kann. Im Jahre 2006 fand das Nobelpreiskomitee die Idee so
revolutionär dass es Mohammed Yunus für seine Arbeit im Mikrofinanzsektor den
Friedensnobelpreis überreichte. Durch diese Auszeichnung geriet die Mikrofinanzanlage noch mehr
in den Fokus der Öffentlichkeit was dann auch dazu führte dass gewisse Missstände offen
gelegt wurden. Wucherzinsen Überschuldung bis hin zum Selbstmord von Kreditnehmern waren die
Schlagzeilen in den Medien. Deshalb stellt sich die Frage: ist die Anlage in einen
Mikrofinanzfond wirklich eine ethische und nachhaltige Anlage oder nur Rendite auf Kosten der
Mittellosen der Welt? Oder liegt die Wahrheit dazwischen und die Anleger müssen für sich nur
die richtige Mikrofinanzanlage finden und sich nicht von Flyern mit glücklichen Menschen?