Ziel der Kinder- und Jugendhospizarbeit ist es die uns anvertrauten jungen Menschen aufmerksam
und kompetent zu begleiten. Je umfassender wir die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen mit
lebensverkürzender Erkrankung wahrnehmen desto besser gelingt es ihnen das Erleben von
Autonomie Lebensfülle und Selbstwirksamkeit - auch angesichts körperlicher und geistiger
Einschränkungen und des Wissens um den eigenen Tod - zu ermöglichen.Die Publikation hat das
Anliegen haupt- und ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendhospizarbeit und in angrenzenden
Bereichen tätigen Menschen sowie Eltern neue Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis
vorzustellen. Der sperrige Begriff der Subjektorientierung wird aufgebrochen und im Kontext der
Kinder- und Jugendhospizarbeit mit Bedeutung gefüllt. Auf diese Weise sollen
Umsetzungsmöglichkeiten im eigenen Handlungsfeld aufgezeigt werden.Ausgangspunkt sind drei
Fragenkomplexe:1. Was heißt es konkret die von uns begleiteten Kinder und Jugendlichen -
angesichts ihrer Lebensverkürzung des vielleicht Angewiesenseins auf den Rollstuhl oder des
Verlusts von Sprache und Merkfähigkeit und anderer oft gravierender Einschränkungen - als
Subjekte und Gestalter ihres Lebens zu sehen anstatt sie auf die Folgen ihrer Erkrankung zu
reduzieren?2. Wie kann es gelingen die eigene Wahrnehmung zu sensibilisieren um die oft
feinen Signale ebenso wie die Bedürfnisse nach Abgrenzung und Autonomie die im Prozess des
Heranwachsens zunehmend eine Rolle spielen zu erkennen und respektvoll zu begleiten?3. Welches
Grundverständnis vom Menschen ist Basis unseres Handelns und welche theoretischen Überlegungen
zur Subjektorientierung sind hilfreich für die Fundierung unseres praktischen Tuns?