Auf mehr als 200 Seiten finden sich erneut emotional berührende Berichte und Fotos von
Zeitzeugen die das Ende des Zweiten Weltkriegs als Kinder und Jugendliche erlebt haben. Es ist
bemerkenswert dass diese jungen Menschen das Trauma des Krieges überwanden und zurück ins
Leben fanden. Aus heutiger Sicht ist es schwer vorstellbar wie es dem neunjährigen Mannfred
ging als er zusammen mit seiner Mutter den Treckwagen der Familie auf dem Eis des Frischen
Haffs aus den Augen verloren hatte. Der Rostocker hat sich ausführlich mit der Fluchtgeschichte
seiner Familie beschäftigt sodass seine Geschichte im Buch erzählt werden kann. Wie
verzweifelt muss der 12-jährige Horst gewesen sein als die Stiefmutter und seine kleine
Schwester bei einem Tieffliegerangriff Ende April 1945 in Woldegk getötet wurden? Er trug als
ältester Bruder plötzlich allein die Verantwortung für seine vier Geschwister der jüngste
Bruder war erst neun Monate alt. Diese und 20 weitere Geschichten aus ganz MV und der Uckermark
voller Leid aber auch voller Optimismus sind im aktuellen Band zu lesen.