Zum Abschluss der ersten Jahre Programm- arbeit von Interkultur Ruhr (ein Projekt des
Regionalverbands Ruhr) entwerfen die beteiligten Autor*innen und Herausgeber*- innen ein
Panorama der postmigrantischen und postkoloniale Kulturlandschaft des Ruhrgebiets. Das Buch ist
eine Reise in eine Zukunft die schon längst da ist. Es ist grundsätzlich pluralistisch und
gibt der Gesellschaft der Vielen eine Stimme die Migrationsgesellschaft ist hier der
Normalfall.Denn: Die Metropolregion Ruhrgebiet ist eine der vielfältigsten in Europa. Von
Beginn der Industrialisierung im 19. Jahr- hundert an haben Menschen mit Migrations- geschichte
im Ruhrgebiet unzählige Initia- tiven Strukturen und Selbstorganisationen gegründet Orte
bespielt oder künstleri- sche Arbeiten produziert. Genau diese Akteur*innen sind es auch die
seit Jahr- zehnten die Wege der Selbstermächtigung der Emanzipation des Empowerments und des
Widerstands gegen Diskriminierung und ras- sistische Gewalt erarbeiten und aufzeigen.Die Kultur
der Einwanderungsgesellschaft ist keine Nische. Sie ist regional und transnational verwoben mit
globalen sozia- len Bewegungen und politischen Kämpfen. Um andere Gegenwarten und Zukünfte um
eine an der diversen gesellschaftlichen Realität orientierte Kulturgeschichte und
Erinnerungskultur überhaupt denken zu können müssen wir wissen worauf wir uns beziehen
können. In Essays Gesprächen Kommentaren Erinnerungen Zukunftsent- würfen von
Künstler*innen Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen und einem eigens für das Buch
entstandenen fotogra schen Essay von Fatih Kurçeren rücken die Beitragenden die sogenannten
»inter- kulturellen« Ränder ins Zentrum.