Eine Legende erzählt von den Anfängen der Fugger: Hans angeblich ein armer Dorfweber wandert
1367 in die Reichsstadt Augsburg ein. Nur zwei Generationen später geben die Fugger Päpsten
Kaisern Königen und Kardinälen Kredite. Vom Webstuhl zur Weltmacht? Ein Märchen. Die Fugger
schaffen im Fernhandel jenes Kapital mit dem sie ab 1490 als Montankonzern ein riesiges
Vermögen anhäufen. Nicht Tuche und Pfeffer begründen ihren legendären Reichtum sondern Silber
Blei Quecksilber und vor allem: Kupfer Kupfer Kupfer. Die Fugger sind die Krupps der Frühen
Neuzeit: Bergwerke und Hüttenwerke in Tirol sowie in der heutigen Slowakei Quecksilbergruben
in Kastilien und nicht zuletzt die Segelschiffe der Portugiesen die Fugger'sches Kupfer beim
Sklaven- und Gewürzhandel nach Afrika und Ostindien verfrachten machen die Familie sagenhaft
reich. Fugger finanzieren den Aufstieg der Habsburger und retten Kaiser Karl V. vor dem
Untergang. Fuggergeld prägt Augsburg: Jakob Fugger der Reiche stiftet 1521 die Fuggerei die
älteste Sozialsiedlung der Welt. Mit den Fuggerhäusern und seiner zweiten Stiftung der
Fuggerkapelle in St. Anna bringt er die Renaissance in die Stadt. Octavian Secundus Fugger
initiiert um 1600 Augsburgs Monumentalbrunnen: Sie gehören seit 2019 zum UNESCO-Welterbe.
Augsburger Denkmäler und Museen zeigen die Geschichte(n) der Epoche. Nicht nur den Glanz
sondern auch das Elend: Gewalt Glaubensstreit Ausbeutung Verarmung weiter Teile der
Bevölkerung Standesdünkel und skrupellose Machtpolitik Menschenhandel und Völkermord.