Diese Schrift behandelt die Entwicklung und den Zustand kultureller Verhältnisse unter den
Bedingungen des Imperialismus. Zugrunde gelegt wird ein Imperialismusbegriff der diesen als
höchstentwickelte Form des kosmopolitischen Kapitalismus begreift. Er ist Begriff eines
Weltzustands der an das Denken von Marx Engels und Lenin anschließt. Auf differenziertere
Ausarbeitungen die gerade aus neuerer Zeit vorliegen kann an diesem Ort aus Raumgründen nicht
eingegangen werden. Der Imperialismus in diesem Sinn bezeichnet den Zustand der Krise der
gegenwärtigen Welt. Er versucht zu zeigen worin diese Krise besteht und was sie zur Folge hat:
die Deformation und Verwüstung der Menschen und kulturellen wie ideologischen Verhältnissen
unter denen sie leben und die mit den Begriffen der Verdinglichung und Entfremdung nur sehr
pauschal beschrieben sind. Herausgehoben wird die Lage der Künste sind diese doch die
genauesten Indikatoren und Gradmesser des kulturellen Zustands einer bestimmten geschichtlichen
Lage. Sichtbar soll werden worin diese unter imperialistischen Verhältnissen besteht: als
Zustand einer Deformation aus dem es kein Entrinnen durch 'Reformen' gibt sondern allein
konsequenten Widerstand mit dem Ziel des Aufbaus einer neuen Kultur in sozialistischer
Perspektive.. Unter imperialistischen Bedingungen ist die Welt ohne Zukunft markiert durch das
Kainszeichen eingebrannter Selbstzerstörung. Gezeigt werden soll inwieweit die Künste in diese
Zerstörung einbezogen sind zugleich aber auch Orte des Einspruchs und des Widerstands bilden
gegen die Mächte der Herrschaft und Deformation. Diesem Zweck dienen die paradigmatischer
Analysen im letzten Teil dieses Buchs. Der Einbezug von Schostakowitsch soll zeigen dass die
im Imperialismus wurzelnden Pressionen auch an Werk und Person eines Künstlers nicht Halt
machen der dem realen Sozialismus bei allen Problemen sozialer politischer und ästhetischer
Natur die Treue hielt so sehr diese ausgetragen werden mussten und ihre Spuren hinterlassen
haben.