Dieser Text möchte eine Debatte zur Planung als Alternative und politische Notwendigkeit in der
Auseinandersetzung mit dem neoliberalen neoimperialistischen Weltsystem anstoßen. Allein die
Kürze des Texts und sein Ehrgeiz möglichst viele Themen anzusprechen zeigt: Hier ist nicht
daran gedacht endgültige Stellungen zu formulieren. Wir wollen ein von der liberalen Hegemonie
völlig verschüttetes Argument wieder an die Oberfläche ziehen - nicht mehr und nicht
weniger.Den Eliten und ihren Intellektuellen gelang es nach dem Zusammenbruch des
Sowjet-Systems jede Debatte über Planung in der politischen Öffentlichkeit abzuwürgen. Wir
finden uns auf einem Stand wieder wie er vor einem Jahrhundert gegeben war. In einigen linke
Nischen in der englischsprachigen politisch-ökonomischen Auseinandersetzung findet eine
Diskussion auf hohem Niveau statt wenn sie auch nicht ausgesprochen breit abläuft. Umso
dringlicher ist es im deutschen Sprachraum die Debatte aufzunehmen.Vor allem die politischen
Aspekte sind hervorzuheben. Denn noch immer wird die Effizienz-Frage in den Mittelpunkt
gestellt. Diese ist eine herausragend politische Problematik. Der entscheidende Punkt scheint
mir allerdings: Wie lässt sich die Notwendigkeit von Planung mit dem Imperativ politischer
Selbstbestimmung auf der sozialen und auch der individuellen Ebene vereinbaren? Und: Sind Markt
(Selbstregulierung) und Planung wirklich so unversöhnlich?