Der aus dem Baltikum stammende Schriftsteller Werner Bergengruen (1892-1964) wurde nach 1933 zu
einem der wichtigsten Exponenten der Inneren Emigration. Aus christlich-humanistischer Haltung
lehnte er den Nationalsozialismus ab hatte nach 1945 noch hohe Auflagen geriet jedoch ab den
1960er-Jahren mehr und mehr aus dem Blick. In seiner vierten Ausgabe setzt das Periodikum der
Werner Bergengruen-Gesellschaft die in dieser Vollständigkeit noch nicht veröffentlichten
tagebuchartigen Aufzeichnungen Bergengruens mit Band 3 und Band 4 des Compendium
Bergengruenianum fort. Noch nicht wieder veröffentlicht sind auch die Kuckucksgedanken von
Werner Bergengruen - ein Feuilleton das ausgerechnet in der Ausgabe der Wiener Neuesten
Nachrichten vom 21. April 1938 inmitten von sich überschlagenden Glückwünschen zu Adolf Hitlers
Geburtstag platziert wurde. Manfred Mossmann kommentiert dieses Kuriosum und beschäftigt sich
auch mit der ersten Ankündigung von Bergengruens Großtyrann im VölkischenBeobachter. Die Briefe
des jungen Rittmeisters Bergengruen an seine spätere Frau Charlotte Hensel aus dem Ersten
Weltkrieg und bei der Baltischen Landeswehr beleuchtet erstmals Eckhard Lange. Abgerundet wird
der Band mit der Dokumentation der Verleihung des Werner-Bergengruen-Preises 2017 an Zsuzsanna
Gahse mit der Laudatio von Nico Bleutge und der Dankrede der Preisträgerin.