Berlin ist die eigentliche Hauptfigur in den Geschichten und Reportagen von Björn Kuhligk: Er
begegnet einem Fußball-Fan auf Krücken geht zum Kinderarzt und auf ein Industrial-Konzert
ohne vorher zu wissen was das ist. Er erhält Lebensratschläge von einem Taxifahrer er
schreibt Geldwäsche bei einer Banküberweisung in die Betreffzeile und am nächsten Tag klingelt
sein Telefon. Er geht zu den Orten an denen Fontane lebte und sieht nach was da heute los
ist. Er geht durch verlassene Gebäude in Freibäder in die letzte ehrliche Bäckerei der Stadt.
Er geht zusammen mit Ute Mahler fotografieren begleitet Rebecca Heims bei den
deutschsprachigen Slam-Poetry-Meisterschaften in einem Berliner Club. Und nach einer Lesereise
bei der ein Unwetter alle Züge stoppen lässt er zu wenig schläft und erkältet ist kommt er
dann doch am Ende mit einem Cabrio als Mietwagen wieder in Berlin an und wird - was denn auch
sonst - angeschnauzt.Nach Großraumtaxi. Berliner Szenen (Verbrecher Verlag 2014) erweist sich
Björn Kuhligk erneut als Meister der Kürzestkolumne (Erhard Schütz). Er beobachtet schreibt
mit ist neugierig und offen. Mit Witz und Biss hält er auf liebevolle Art schöne und
merkwürdige Alltagsmomente in Berlin fest - zwischen Spandau und Marzahn zwischen Lankwitz und
Reinickendorf. In ihrer Gesamtheit ergeben sie ein Bild der Hauptstadt und ihrer Menschen.