Albert Wande (1862-1936) war ein angesehener Brauer und Branntweinbrenner in Salzwedel - und
ein leidenschaftlicher Fotograf. Im Danneil-Museum Salzwedel befindet sich sein fotografischer
Nachlass - die Sammlung Albert Wande. Dabei handelt es sich um mehr als 2.600 Glasnegative aus
der Zeit von 1895 bis 1936. Die Nachfahren von Albert Wande haben die Sammlung dem Museum zur
Aufbewahrung und Nutzung überlassen. Albert Wande betrieb in Salzwedel eine Brauerei und
Brennerei mit angeschlossener Landwirtschaft. Der Brennereibesitzer nutzte die durch den
Familienbetrieb abgesicherte ökonomische Stellung um seiner Passion der Fotografie
nachzugehen. Dabei arbeitete der Freizeitfotograf sehr sorgfältig. Er vermerkte auf jeder
Negativhülle Titel Datum Ort und auch technische Angaben zur Aufnahme. So lassen sich die
abgebildeten Motive nach Entstehungsort und Entstehungszeit genau bestimmen - ein großer
Ausnahmefall in der regionalen fotografischen Überlieferung. Von einzelnen Motiven fertigte er
mehrere Aufnahmen an um möglicherweise verschiedene Belichtungsvarianten auszuprobieren. So
entstand eine Vielzahl von einmaligen Aufnahmen. Albert Wande war sehr konservativ und besaß
nach der Familienüberlieferung eine tief sitzende Abneigung gegen neue technische
Errungenschaften. Diese Ablehnung der technischen Neuerungen seiner Zeit bezog sich
offensichtlich nicht auf das Medium Fotografie die während seiner Lebenszeit einen Siegeszug
antrat. Die Fotografie wandelte sich im 19. Jahrhundert von einer anfangs nur professionellen
Fotografen vorbehaltenen Domäne zu einer Technik die auch von Laien eingesetzt werden konnte.
Der Amateurfotograf war offensichtlich auch ein naturliebender Mensch. Mit Plattenkamera und
Stativ wanderte er durch die Landschaften von Altmark Wendland und Lüneburger Heide und hielt
seine Eindrücke von Natur und Ortschaften im Bild fest.