Michael Krügers neuer Text »Im Pantheon der Spinnen« entstand in Abgeschiedenheit während
seines monatelangen Aufenthalts in einem Holzhaus im Voralpenland. Der Text gliedert sich in
elf verdichtete Abfolgen über die den Autor tagtäglich umgebende Welt der Tiere und Pflanzen
wobei oft das Geringste zum Erhabendsten wird. Die Selbstreflexion vor dem Hintergrund der
gegenwärtig so fragilen Situation des Dichters spielt unterschwellig mit hinein ohne sich je
vorzudrängen: »Manchmal sitze ich hier ein Tier unter Tieren ein dankbarer Mensch der vom
Verstummen träumt.« Ein wahrlich kongeniales Äquivalent zu diesem Klang bilden die Zeichnungen
von Karl Schleinkofer allesamt sonderbarste metamorphe Liniengespinste. Wir gewahren eine
intensive Versenkung in die Räume der Zeichnung und blicken in das Innenleben der Erscheinungen
welche tiefere verborgene Schichten von Welt enthüllen in denen analog zu Krügers Text die
Metapher des Daseins mitgedacht wird.