Der Heinrich-Mann-Preisträger Gunnar Decker verbringt seit Jahren den Sommer in Venedig. Der
Band vereint seine diskreten Blicke hinter die Kulissen der oft verklärten Stadt die ihren
Untergang mit Grandezza zelebriert: Die hier versammelten Beobachtungen und Überlegungen gelten
nicht einem 'verborgenen Venedig' - denn hier liegt immer alles offen vor aller Augen - und man
versteht es dennoch nicht. Es sind lauter Seitenblicke auf eine Stadt die sich über
Jahrhunderte auf wundersame - geradezu sture - Weise fast unverändert erhalten hat. Über das
Geheimnis der Dauer wäre zu reden das man nicht lösen sondern immer nur weiter umkreisen
kann. Ein Zuviel von gefährlicher Schönheit legt sich uns auf die Brust und macht das Atmen
schwer. Wobei Venedig niemals vergisst den vollen Preis auf den es seine Schönheit taxiert
auch zu kassieren.