Antonio Fogazzaros wahrscheinlich bedeutendstes Werk wurde erstmals 1895 veröffentlicht. Es ist
ein bewegender Roman der in den Jahren vor dem Zweiten Unabhängigkeitskrieg spielt. Vor der
malerischen Kulisse des Luganer Sees erzählt er die dramatische Geschichte der Familie des
adligen Franco Maironi und seiner bürgerlichen Frau Luisa Rigey deren Ehe unter Spannungen auf
Grund der sozialen und politischen Unterschiede leidet. Franco ein Katholik und Liberaler
und Luisa eine Frau aus kleinbürgerlichen Verhältnissen müssen sich gegen die
pro-österreichischen Ansichten von Francos Großmutter der Marquise Orsola behaupten. Ihre
Beziehung wird zusätzlich durch wirtschaftliche Schwierigkeiten und den Gegensatz ihrer
Charaktere auf die Probe gestellt. Ein tragisches Ereignis - der Tod ihrer Tochter Maria durch
Ertrinken - entfremdet das Paar weiter. Luisa wendet sich dem Spiritismus zu um den Kontakt zu
ihrem verstorbenen Kind wiederherzustellen während Franco seine Pflicht erkennt für die
Befreiung Italiens von der österreichischen Besatzung zu kämpfen. Das Ende des Romans markiert
eine hoffnungsvolle Wendung als sich das Paar im Jahr 1859 auf der Isola Bella wieder
begegnet. Franco entscheidet sich sich den italienischen Truppen anzuschließen was auf eine
erneute Annäherung der beiden und den Beginn eines neuen Kapitels im Risorgimento hindeutet.
"Piccolo Mondo Antico" bleibt ein zeitloses Werk das persönliche und politische Konflikte
meisterhaft miteinander verwebt und mit der Leidenschaft für Freiheit und Gerechtigkeit im
italienischen Risorgimento ein Stück italienischer Geschichte lebendig werden lässt.