Kurz vor ihrem Tod offenbart eine Mutter ihrer Tochter dass der Mann der sie aufgezogen hat
nicht ihr leiblicher Vater ist. Viele Verdachtsmomente aus der Vergangenheit fügen sich auf
einmal zu einem Bild: die Mutter eine jüdische Partisanin die den jungen Mann den sie
während der NS-Besatzung kennenlernt unmittelbar nach dem Krieg verlässt. Der junge Mann
vielleicht ihr Vater der auf ungreifbare Weise präsent bleibt in heimlichem Kontakt mit der
Mutter. Die Tochter begibt sich auf Spurensuche und versucht ihre Familiengeschichte zu
rekonstruieren. Auf diesem Weg wird sie ihre eigene Identität neu entdecken und die Kraft
finden sich für die Zukunft zu öffnen. Mein Vater vielleicht ist eine literarische
Auseinandersetzung der Autorin mit ihrer eigenen konfliktreichen Familiengeschichte das
Porträt einer hinter ihrer scheinbaren Stärke sehr zerbrechlichen Mutter eine Reflexion über
ein Leben zwischen zwei Religionen der katholischen und der jüdischen und schließlich ein
Roman über eine lange im Verborgenen gepflegte Liebe. Laura Forti fesselt uns mit der Kraft
ihrer Sprache. Chirurgisch präzise Worte die tief in der Erinnerung graben und sich nicht
scheuen diese neu zu schreiben.