Am 18. April 1521 widerstand der Mönch und Professor aus Wittenberg der einschüchternden Macht
von Kaiser und Papsttum. Er weigerte sich seine Schriften zu widerrufen und berief sich auf
sein Gewissen. Dieses Ereignis wurde nachfolgend zu einem Mythos des Protestantismus und Martin
Luther wurde zu einem deutschen Helden verklärt. Die Idee der Gewissensfreiheit entfaltete eine
unübersehbare Wirkung die bis in unsere Gegenwart reicht und nicht nur Eingang in Grund- und
Menschenrechte fand sondern auch zum Katalysator für weitere Forderungen nach Freiheit
Toleranz und Bürgerrechten wurde. Luther wurde vielfältig zum Vorbild für eigenverantwortliches
Handeln und die Verpflichtung auf das eigene Gewissen im Widerstand gegen Intoleranz Rassismus
und Gewalt. Anlässlich des 500-jährigen Jubiläums der Widerrufsverweigerung in Worms nimmt die
Landesausstellung historische Persönlichkeiten in ihrem Kampf gegen Unterdrückung und Gewalt in
den Blick wie Martin Luther King Nelson Mandela Sophie Scholl Olympe de Gouges Georg
Büchner Bartolomé de las Casas Moses Mendelssohn oder Sebastian Castellio und veranschaulicht
die Aktualität für unsere Gegenwart. Zahlreiche bedeutende Exponate wie beispielsweise
Kunsthandwerk Gemälde Druckgrafik Kleidung Schriftdokumente Münzen und verschiedenste
Gebrauchsgegenstände bereichern die Ausstellung über Menschen und deren Eintreten für Rechte
die zu den bedeutendsten kulturellen Errungenschaften der Menschheit zählen. Der Katalog wird
durch Aufsätze international renommierter Fachwissenschaftler ergänzt die als Beiträge
anlässlich der Tagung vom 16. bis 18. September 2019 in Worms Hier stehe ich. Gewissen und
Freiheit - Worms 1521 entstanden.