Natürlich war auch Goethe schon einmal hier und er soll gesagt haben dass hier Italien
begänne. Dafür war er bekanntlich Experte. Im Meyers Reisebuch Rheinlande von 1893 wird
Weinheim als badisches Bezirksamtsstädtchen freundlich am Eingang des Weschnitz- und des
Gorxheimertals gelegen beschrieben. Badische Provinz mit italienischem Flair? Eines ist sicher:
Weinheim an der Bergstraße wird eher unter als überschätzt. Auf dem Marktplatz kann man sich
tatsächlich wie in Italien fühlen im Exotenwald gibt es die größte Ansammlung von Mammutbäumen
außerhalb von Nordamerika die Stadt hat nicht nur eine Burg sondern gleich zwei und
zusätzlich noch ein Schloss. Das Gerberbachviertel bietet Fachwerkromantik und der Hermannshof
ist ein europaweit bekanntes gärtnerisches Kleinod.Dieser Reiseführer zeigt aber nicht nur die
bekannten Sehenswürdigkeiten er hat selbst für alteingesessene Einwohnerinnen und Einwohner
noch Überraschungen parat und lässt Weinheimerinnen und Weinheimer zu Wort kommen die man
ansonsten als Kriminalschriftstellerinnen Fußballer oder Jazzmusikerinnen kennt.Neben der
Kernstadt beschreibt dieser Reiseführer auch die Ortsteile entlang der Bergstraße und im
Odenwald vom selbstbewussten Lützelsachsen bis zum idyllischen Ritschweier. Bleibt noch die
Frage nach dem Wein. Die Stadt hat ihren Namen nicht vom vergorenen Traubensaft sondern von
einem keltischen Fürsten namens Vino der sich hier niederließ. Trotzdem gibt es natürlich Wein
in Weinheim und gut ist der auch noch. Der Lützelsachsener Spätburgunder erstmals angebaut im
Jahr 1720 war zu Beginn des 20. Jahrhunderts deutschlandweit bekannt und auch heute findet man
noch manchen guten Tropfen der an den Hängen der Bergstraße bei Weinheim gereift ist.