Muss die deutsche Kolonialgeschichte neu geschrieben werden? Mit dem vorliegenden Band stellt
der US-amerikanische Politologe Bruce Gilley unser sicher geglaubtes Wissen über die koloniale
Vergangenheit des Deutschen Reiches auf den Kopf. Faktenbasiert schonungslos und stets
humorvoll entlarvt Gilley die post-moderne Kolonialforschung als Geisel politischer
Korrektheit. Nicht die historischen Tatsachen sondern die Bedürfnisse des politischen
Zeitgeistes bestimmen heute in Berlin über die Wahrnehmung dieser historischen Epoche so
Gilley. Entstanden ist dadurch eine semi-religiöse schuldbeladene Weltsicht in der weiße
Europäer immer Täter Afrikaner aber stets die Opfer zu sein haben. Eine folgenreiche
Fehldeutung die in diesem Werk gründlichen Widerspruch erfährt. Im Gegenteil war die
Kolonialzeit für die Kolonisierten objektiv gewinnbringend und für die Kolonisatoren subjektiv
gerechtfertigt wie Gilley unter Verweis auf prominente Quellen beweist. Eine Sicht auf die
Vergangenheit vorzulegen in der die Deutschen nicht ausnahmslos bösartig ihre kolonialen
Errungenschaften nicht allein von Gräueltaten und Rassismus geprägt waren braucht Mut - heute
mehr denn je. Gilley hat der historischen Forschung mit diesem Grundlagenwerk eine Schneise
geschlagen. Es bleibt zu hoffen dass seine Thesen und Argumente zu lebhaften Debatten anregen
und perspektivisch eine Kehrtwende in der erinnerungspolitischen Kultur Deutschlands initiieren
können.