Der US-amerikanische Schriftsteller Journalist und Dramatiker Richard Harding Davis (1864 -
1916) ist für die deutsche Leserschaft eine echte Neuentdeckung. Sein Buch Gallegher and other
Stories war ein Bestseller beschrieb doch hier ein junger Autor mit entwaffnender Frische die
gesellschaftliche Wirklichkeit Amerikas um 1900 ohne sich auf düstere Sozialkritik zu
beschränken. Der Autor wusste wovon er schrieb als er die Gestalt des findigen
Zeitungslaufburschen Gallegher erfand der einen Mörder zur Strecke bringt er kannte die
Zeitungswelt von innen. Seine Stories erinnern oft an die Romane von Charles Dickens lesen wir
doch hier z. B. von kleinen Ganoven die im Grunde gut sein wollen aber durch die sozialen
Missstände daran gehindert werden. Es ist ein schillerndes Panorama das selbst die Not der
armen Straßenkinder nicht ausspart. Elend und Armut treffen immer wieder auf edle Charaktere
die ihnen aufhelfen und das Leben ist sicher hart aber nicht hoffnungslos. Hans-Christian
Oeser legt hier eine kongeniale Übersetzung vor die dem Original an Frische nicht nachsteht.