Wenn einer eine Ostkindheit hat dann kann er was erzählen. Oder etwa nicht? Lisa hofft noch
immer auf unerhörte Geschichten - und voller Elan durchkramt der Ich-Erzähler sein Gedächtnis
nach den kleinen biografischen Kuriositäten die seine aus dem Westen stammende Freundin
unbedingt hören möchte. Doch irgendwie scheinen ihm die Episoden aus seiner Kindheit und der
Zeit des Heranwachsens immer knapp am geschichts- und geschichtentauglichen Kern der Dinge
vorbeizugehen.Dem Autor gelingt hier ein kleines stilles Wunder: Leicht und komisch erzählt
mit der sympathischen Zurückhaltung des Zweiflers und einer geschickt inszenierten
Hintergründigkeit lässt er die Welt und das authentische Lebensgefühl seiner Generation
aufscheinen.Das Vineta-Riff ist ein Buch über die Suche nach dem sagenhaften Osten und der
Substanz der eigenen Biografie das subtil die Umwandlung von Erinnerung in Literatur
thematisiert.