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ASIN: 3948974276
Im April 1809 schrieb der Vizekönig von Italien Eugène de Beauharnais aus dem Militärlager in
Treviso an seine Gemahlin Auguste Amalie in Mailand: "Ich danke Dir für Dein Bild das mir
Lacroir heute morgen überbracht hat. Nichts kann mir mehr Freude machen als meine liebe kleine
Familie vor Augen zu haben."¿ Obwohl diese "liebe kleine Familie" zu Beginn des 19.
Jahrhunderts an der Spitze des europäischen Hochadels stand geriet sie lange Zeit in
Vergessenheit. Als Stief- und Adoptivsohn Napoleons begleitete Eugène den französischen Kaiser
auf fast allen Feldzügen. In den Geschichtsbüchern wurde er jedoch kaum erwähnt. Auguste Amalie
war die Tochter des bayerischen Königs Max I. Joseph und die Schwester von König Ludwig I. Nach
ihrer Zeit als Vizekönigin von Italien und dem frühen Tod ihres Gatten 1824 führte sie in
Bayern ein weitgehend zurückgezogenes Leben und trat nur in der Münchner Gesellschaft in
Erscheinung. Ihre sechs überlebenden Kinder verheiratete sie erfolgreich im europäischen
Hochadel doch nur von dreien gibt es heute noch Nachkommen. Zu der Zeit als dieser Brief
entstand lebte das Paar in Mailand und Monza. Eugène hatte als Stellvertreter Napoleons zwar
alle Befugnisse eines Regenten durfte andererseits aber ohne den Befehl des Kaisers nicht
agieren. Gleichwohl war die Hofhaltung standesgemäß und Auguste Amalie trauerte nach dem Sturz
Napoleons und der Flucht der Familie Beauharnais nach München ihrem hochherrschaftlichen Leben
in Italien nach. "Wahrlich wir verdienen unser Unglück nicht dies weiß Gott...! Ich habe fünf
Kinder man weiß nicht einmal wie man sie nennen soll." schrieb Auguste Amalie im Juni 1814 an
ihren Bruder Kronprinz Ludwig. Die Namensfrage konnte 1817 kurz nach der Geburt des letzten
Kindes geregelt werden: Augustes Vater König Max I. Joseph verlieh Eugène den Titel eines
Herzogs von Leuchtenberg. Mit dem Kauf des ehemaligen Fürstbistums Eichstätt war der
Fürstentitel verbunden. Die Familie von Leuchtenberg wurde damit nach den beiden
Wittelsbacher-Linien zur ranghöchsten Adelsfamilie im Königreich Bayern. Ständige Querelen mit
Kronprinz Ludwig und der frühe Tod Eugènes im Jahr 1824 verhinderten jedoch dass sich daraus
Kapital schlagen ließ. Keines der Kinder blieb in Bayern und so verliefen sich hier mit
Ausnahme von Seeon und Stein an der Traun ab Mitte des 19. Jahrhunderts die Spuren der
Leuchtenberger. Eugène de Beauharnais und seine Gemahlin Auguste Amalie als Herzog und
Herzogin von Leuchtenberg und Fürst und Fürstin von Eichstätt stehen im Mittelpunkt dieser
Broschüre. Ihre Lebensgeschichten sowie die ihrer Vorfahren und Nachkommen sollen in kurzen
Portraits vorgestellt werden. Denn noch immer ist viel zu wenig bekannt über die spannende und
oft auch dramatische Geschichte dieses Adelsgeschlechts. In den Orten in denen die Familie
früher Besitzungen hatte blieb der Name Leuchtenberg allerdings präsent: Eichstätt Ismaning
Seeon und Stein an der Traun in Oberbayern Hechingen und Lichtenstein in Baden-Württemberg
Lindau Arenenberg und Eugensberg am Bodensee. Hier wurden in den letzten Jahren vermehrt
Anstrengungen unternommen um den Namen Leuchtenberg wieder ins Bewusstsein zu rücken die
Leistungen der Familie in und für Bayern zu würdigen und eine Vernetzung der Orte
Institutionen Wissenschaftler*innen und interessierter Privatforscher*innen zu unterstützen.
Aus diesen Bemühungen heraus entstand 2014 der "Freundeskreis Leuchtenberg e.V." und 2018 die
"Ortsfreundschaft Leuchtenberg". Zum "Freundeskreis Leuchtenberg" gehören Angehörige der
Familie von Leuchtenberg und ihrer Nachkommen Kulturschaffende sowie Mitarbeitende von
Archiven und Museen der bayerischen Städte und Gemeinden mit Leuchtenberg-Bezug darüber hinaus
interessierte Historiker*innen und Privatpersonen. Die "Ortsfreundschaft Leuchtenberg" umfasst
mittlerweile zehn Kommunen. Diese Broschüre möchten allen Interessierten die in Süddeutschland
Frankreich oder Italien auf den Spuren der Familie Beauharnais von Leuchtenberg wandeln wollen
eine Hilfestellung zur Genealogie geben. Sie will die Monografien die in den letzten Jahren
über die herzogliche Familie von Leuchtenberg erschienen sind - allen voran das Buch "Napoleons
Erben" von Dr. Bernhard Graf - nicht ersetzen sondern als kleines Nachschlagewerk ergänzen.
Da Eugène und Auguste Amalie zeitlebens auf den französischen Ursprung ihrer Familie großen
Wert legten haben wir für ihre Nachkommen die franzö-sischen Varianten der Vornamen gewählt.
Für die russischen Nachkommen des Sohnes Maximilian dem 3. Herzog von Leuchtenberg wurde zum
besseren Verständnis dagegen die deutschen Vornamen verwendet. Unser herzlicher Dank geht an
alle Privatpersonen und Institutionen die dieses Vorhaben unterstützt und uns Informationen
Bilder und Dokumente zur Verfügung gestellt haben: Gemeinde und Schlossmuseum Ismaning Stadt
Hechingen Napoleonmuseum Arenenberg Kt.¿Thurgau Württembergisches Landesarchiv Stuttgart
Helmut Friedl Pfreimd Jean Louis Schlim München Josef Schönwetter Eichstätt und der
Freundeskreis Leuchtenberg e.V. S.¿D. Herzog Nicolaus von Leuchtenberg.¿Christine Heinz
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