Geld regiert die Welt. Zwar ist das so auch in Deutschland - auch in Deutschland. Nur gehört
es hierzulande zum guten Ton sich nicht allzu detailliert über Finanzen auszulassen. Doch es
gab einmal eine Zeit da redeten und schrieben alle vom Geld. Es lag buchstäblich auf der
Straße und es war tagtäglich in allen Zeitungen: die große Inflation 1923. Die hier
versammelten Texte geben einen unmittelbaren Eindruck in das Verhalten und die Mentalität jener
Zeit. Chronologisch angeordnet lassen sie erahnen was alles gleichzeitig in den Köpfen
vorging - denen der Autorinnen und denen der Menschen an die sie sich wandten - die sie
erheitern oder beschwichtigen wollten um ihnen die Situation zu illustrieren anekdotisch zu
erläutern oder zumindest kurzfristig gute Laune zu machen. Der Sog der immer schneller
kreisende Wirbel lässt sich auch heute noch nachvollziehen. Andererseits die Erleichterung und
dann die Wut als der Spuk vorüber war. IN den Geschichten von Profiteuren Verlierern oder
glimpflich Davongekommenen entsteht damit ein Sitten- und Gesellschaftsbild ganz besonderer
Art.