Weiß man eigentlich was man vom Leben erwarten kann? Liv Malcolm und Milo zumindest wissen es
nicht und müssen sich zurechtfinden in einer Welt die nicht ganz zu ihnen zu passen scheint.
Die Autorin nimmt uns mit in ihre Leben. Zwei Jahre begleiten wir die 17-jährige Liv ihren
anderthalb Jahre jüngeren Bruder Milo und Malcolm der neu in die Stadt kommt. Die Handlung
scheint bekannt: Drei junge Menschen schließen die Schule ab und suchen ihren Platz im Leben.
Aber an diesem Buch ist nichts trivial. Manu Wicher lässt ganze Charakterstudien entstehen -
jede der Protagonist: innen erlebt sein persönliches "Waterloo" - behutsam legt sie die
Verletzlichkeiten ihrer Helden frei und eröffnet damit Raum hochaktuelle gesellschaftliche
Themen zu beschreiben. Ihre Geschichten werden zu unseren Geschichten. Weil sie eine Sehnsucht
in sich tragen die wir alle in uns spüren. Manu Wichers ungefilterter Blick auf die
widersprüchlichsten Gefühle sowie immense Verunsicherungen prägt diesen Roman. Der Ton ist
authentisch und die Protagonist: innen fühlen sich so echt und die einzelnen Lebensgeschichten
so heutig an dass man das Gefühl hat Manu Wicher schreibe über uns alle. Über Hoffnungen und
Furchtlosigkeit über Enttäuschungen und unser fragiles Sein in einer diffizil-unscharfen Welt.