'Wie tief hinab reicht das Erinnern?' Mit dieser Frage beginnt Franz Fühmann seine Erzählung
'Das Judenauto' (1962). Die hier versammelte Kurzprosa kreist als Annäherungsversuch von
insgesamt vierzehn Autorinnen und Autoren um diese Kernfrage die einen Versuch wagt sich dem
kollektiven Vergessen mit dem Allermenschlichsten entgegenzustellen. Die in den Schreibkursen
von Julia Kulewatz entstandenen Texte setzen sich mit literarisch verfremdeten und damit
zugleich rekonstruierten Momentaufnahmen auseinander die das Erinnern unmerklich ins Poetische
kippen lassen. Wir erfahren was es bedeutet mitzuspielen oder die Regeln zu brechen sich im
rechtsfreien Raum zu bewegen Freiheit einzubüßen neu zu definieren zurückzufordern oder
niemals zu leben. Die Seelenlandschaften von Sara Stubenbaum laden dazu ein die eigenen
Erinnerungen aus den Tiefen zu bergen Fühmanns Frage selbst zu begegnen und vielleicht sogar
mithilfe der Stimmen in diesem Buch zu beantworten.