Der Krieg in der Ukraine ist ein Symptom für zunehmende Spannungen in Europa zwischen Ost und
West. Gründe dafür finden sich nicht nur in geopolitischen Gegensätzen oder ökonomischen
Rivalitäten. Durch Europa geht vielmehr ein kultur- und geistesgeschichtlicher Riss der in
Jahrhunderten entstanden ist. Der Westen Europas sieht vor allem in Russland den erklärten
Feind seiner individualistischen materialistischen und technokratischen Zivilisation. Für
Russland hingegen ist der im Westen ausufernde Liberalismus mit seinem universalistischen
Missionseifer Ausdruck einer kollektiven Dekadenz und letztlich eine Gefahr für eine
multipolare Weltordnung. Der Kulturphilosoph und Jurist Walter Schubart 1942 in einem
sowjetischen Lager zu Tode gekommen sah das gewaltsame Aufeinanderstoßen der westlichen und
östlichen Geisteswelt voraus. Die Schlüsselrolle in diesem weltgeschichtlich herausragenden
Konflikt mit apokalyptischer Tendenz nimmt für Schubart Russland ein. Ein Land das seit zwei
Jahrhunderten bewusst immer europäischer unbewusst aber immer asiatischer wird. Schubart ein
Kenner beider Welten beleuchtet die Unterschiede und Gemeinsamkeiten die die
gesamteuropäische Multikulturalität geprägt haben. Er zeigt auf wie östliche Denktraditionen
mit westeuropäischen Philosophien in einen harmonischen Dialog treten können. In diesem
tiefgründigen und durch sprachliche Schönheit geprägten Werk nimmt uns der Autor mit auf eine
Reise durch die kulturellen philosophischen und spirituellen Strömungen Russlands die zur
Erkenntnis führt: Ohne die Seele des Ostens verliert Europa seine Identität!