Felix Weltsch schrieb eine kleine eindrucksvolle Studie über seinen lange verstorbenen Freund
Franz Kafka nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie erschien 1957 in Berlin unter dem Titel Religion
und Humor im Leben und Werk Franz Kafkas. Er untersuchte nicht zuletzt diese Aphorismen die
den Philosophen (Weltsch) faszinierten. Er sah dass diese Aphorismen keine in sich schlüssige
Weltsicht ergeben jeder Gedanke steht für sich einige ergänzen sich andere erhellen sich.
Weltsch: Es ist nicht zu leugnen dass sich bei solcher systematischen Registrierung
Widersprüche ergeben. Können alle diese Wege nebeneinander bestehen? Oder lassen sie sich so
lange interpretieren bis sie schließlich einen eindeutigen Erlösungsweg ergeben? Das wäre wohl
nicht das Richtige. Richtig ist vielmehr dass eben diese Unklarheiten zur religiösen Position
Kafkas gehören. Nie wird die Transzendenz selber angezweifelt.