In Hippersdorf einem kleinen Dorf am Übergang des Schmidatals in das Tullnerfeld lebten um
1960 so wie auch heute rund 200 Menschen. Damals war der Ort eine eigene Gemeinde mit einer
Volksschule zwei Gasthäusern zwei Lebensmittelgeschäften einer Mühle einem Schuster einer
Tischlerei einer Milchsammelstelle und der Haltestelle an der Franz-Josefs-Bahn wo ein
Eisenbahner vier Schranken händisch auf- und zukurbelte und Fahrkarten verkaufte. Heute ist nur
noch die Mühle in Betrieb in der allerdings nicht mehr gemahlen sondern mit Getreide
gehandelt wird.Ein Ort von vielen im Weinviertel (und nicht nur dort). Karl und Martin
Zellhofer haben sich auf Spurensuche dieser Veränderungen begeben. Sie sind das ganze
Weinviertel abgefahren von der tschechischen Grenze im Norden bis zur Donau im Süden von der
March im Osten bis zum Manhartsberg im Westen auf der Suche nach dem verschwundenen oder
verschwindenden Weinviertel.Mit ihren Kameras haben sie die Spuren festgehalten und Zeitzeugen
befragt. Sie dokumentieren in ihrem Buch die vielen nicht mehr genutzten vergessenen oder
bereits verfallenen Bauwerke: die Greißler und Wirtshäuser Handwerksbetriebe und Ziegelwerke
ebenso wie die Kinos und Volksschulen Bauernhöfe und Tankstellen Bahnhöfe und
Feuerwehrhäuser. Das Ergebnis ist eine eindringliche Dokumentation der Veränderung des Lebens
auf dem Land und in den Kleinstädten der Region - eine faszinierende Spurensuche und
Entdeckungsreise in das Gestrige im heutigen Weinviertel.