1921 erscheint im renommierten Verlag S. Fischer in Berlin Marta Karlweis' einziger
historischer Roman. Das ungewöhnliche Buch behandelt die berühmte Fahrt der russischen Kaiserin
Katharina der Großen durch ihr Reich. In ihrer Vorstellung sieht sie es in voller Blüte und
will sich jetzt auf dem Höhepunkt ihrer Macht selbst ein genaues Bild davon machen. Um der
Kaiserin den Reichtum und die Fortschrittlichkeit ihres Reiches vorzugaukeln bedient sich ihr
Günstling Potemkin eines perfiden Tricks. Er lässt schmucke Holzfassaden einiger Städte und
Dörfer hinter ihr abbrechen und immer wieder neu vor ihr aufstellen je weiter die Reise geht.
Diese Maskerade lässt sich jedoch nicht ewig aufrechterhalten. Das Lebenswerk der Kaiserin das
in ihren Augen dem russischen Volk Segen und Wohlstand hätte bringen sollen bricht irgendwann
wie ein großes Kartenhaus in sich zusammen.Marta Karlweis schreibt ohne Weichzeichner manchmal
distanziert fast spöttisch dann wieder mit großer Nähe zu ihren Figuren.- Bettina
Eibel-Steiner Die PresseEin echtes Kind seiner Zeit und des ausklingenden Expressionismus
[...] - Franz Haas Literatur & Kritik