Nach seinem zuletzt erschienenen Buch Archäologie des Weinviertels - Von den Steinzeitjägern
bis zu den Kelten widmet sich Ernst Lauermann langjähriger Landesarchäologe des Landes
Niederösterreich in seinem neuen Buch den dunklen Jahrhunderten des Weinviertels.Die ersten
rund 1000 Jahre nach Christus bis zu den frühen Babenbergern als Germanen Hunnen und Awaren
das Weinviertel bevölkerten werden auch gerne als dunkle Jahrhunderte bezeichnet weil die
archäologischen Hinterlassenschaften aus diesen Zeiten wesentlich geringer sind als in den
Jahrtausenden der Urgeschichte. Auf die Perioden der Urgeschichte folgten Epochen der
Schriftzeiten jene Perioden unserer Geschichte wo neben den archäologischen Quellen auch
schriftliche Denkmäler (z. B. Grabsteine) überliefert sind. Von den Römern sind Schriftquellen
über benachbarte Stämme überliefert. Diese berichten von Völkern die keine eigenen Nachrichten
hinterließen. Oftmals wurde die schriftliche Nachricht über die Lebensweise von germanischen
Stämmen für Propagandazwecke verwendet um die eigene Politik ins rechte Licht zu rücken. Im
Frühmittelalter lebt das Schriftwesen unter den Karolingern abermals auf und ist einmal mehr
ein wichtiges Instrument das für die unterschiedlichsten Zwecke eingesetzt wird.Die dunklen
Jahrhunderte hinterließen goldene Spuren die auch im Weinviertel zu finden sind. Funde wie die
Schmuckstücke aus den Gräbern von Untersiebenbrunn der archäologische Nachweis eines
Königssitzes am Oberleiserberg oder die Bestattung eines ungarischen Reiterkriegers aus
Gnadendorf lassen uns diese dunklen Jahrhunderte in neuem Licht erscheinen. Der Boden unter
unseren Füßen gibt langsam auch von diesen geschichtlichen Perioden immer mehr - goldene -
Spuren frei.In der Edition Winkler-Hermaden bereits erschienen: Archäologie des Weinviertels -
Von den Steinzeitjägern bis zu den Kelten.