EinführungIn diesem Text möchte ich einen Ansatz der Gruppenarbeit beschreiben der sich in den
90er-Jahren aus der Zusammenarbeit einiger Freunde und Kollegen im Concord Institut
entwickelte. Ähnlich wie eine Fotografie im Entwicklungsbad wurde dieser Ansatz nach und nach
deutlich als wir noch vollkommen unwissend die Frage stellten wie Gruppenarbeit aussieht
wenn man die spirituelle Dimension ernst nimmt und die Existenz und den Einfluss der
spirituellen Dimension zu jedem Zeitpunkt im Leben einer Gruppe postuliert. Am Anfang waren da
nicht viel mehr als eine Intuition dass es da etwas zu lernen gäbe und der Wunsch es zu
entdecken. Und ich hatte einen Traum der uns half einen Anfang zu machen.Es war Anfang
Oktober 1989 nachdem ich einen Vortrag von David Bohm über den Dialogprozess am MIT gehört
hatte.1 Ich war fasziniert von Bohms Idee eines gemeinsamen Bewusstseins das sich in einer
Gruppe bilden könnte um die zahlreichen Unterschiede innerhalb der Gruppe zu halten wie auch
von seiner Vorstellung dass Gruppen kohärente Mikrokulturen seien die durch ihre Präsenz zur
makrokulturellen Kohärenz und zum Weltfrieden beitrügen. Ich fuhr nach Hause ging zu Bett und
in den frühen Morgenstunden hatte ich einen Traum. Dieser Traum bestand aus drei Phasen. Er
spielte in einer Berghütte in der ich mich zusammen mit einigen Freunden aufhielt. Es war
Winter der Himmel war tiefschwarz und die Sterne leuchteten hell. Meine Freunde hatten sich um
einen Holzofen versammelt aber ich trat ans Fenster um die Sterne zu betrachten und während
ich dort stand bemerkte ich eine äußerst hellstrahlende Konstellation - die Corona - die am
Himmel einen Kreis aus Sternen bildete der heller als das eigentliche Sternenbild war. Ich
rief meine Freunde damit sie sich dieses wunderbare Bild ansähen sie aber zögerten den
warmen Ofen zu verlassen und während ich den Sternenkreis weiter beobachtete begannen die
Sterne in alle Richtungen ein funkelndes Licht auszusenden während der Kreis seine Form
behielt. Ich war ganz aufgeregt über das was ich da sah und rief meinen Freunden zu sie
mögen sich beeilen. Und dann kam aus der Tiefe des Raumes ein Aufblitzen das den ganzen Himmel
für einige Sekunden erhellte wie ein kosmischer Blitz. Dieses Licht war von einer anderen
Qualität als das Sternenlicht - es war eher wie ein Laserlicht - und floss durch die
Sternencorona hindurch wie auch um sie herum. Es bestand aus einzelnen Strahlen und ein Strahl
traf die Iris meines linken Auges und brannte ein gleichschenkliges dreidimensionales Dreieck
eine Pyramide hinein. Von diesem Gefühl wurde ich wach. Ich bewegte den Traum in meinen
Gedanken ließ ihn Revue passieren stand auf und schrieb ihn nieder. Und während des
Schreibens wurde mir klar dass ich etwas sehr Nützliches geschenkt bekommen hatte. In meinem
Inneren dachte ich um das zu verstehen braucht es zwanzig Jahre und doch war mir nicht klar
was da passiert war oder was es wirklich zu bedeuten hatte. Ich wusste nur dass ich an etwas
gerührt hatte das sehr wichtig für die Arbeit mit Gruppen war. Darauf vertrauend beschloss ich
zu Beginn meines nächsten Seminars über das Thema Gruppenarbeit meinen Traum zu erzählen und
anzufangen auf der Grundlage dieser Lehre so gut ich sie verstand zu arbeiten.In diesem Text
möchte ich beschreiben wie sich dieses Verständnis entwickelt hat und wie es in Resonanz steht
mit ähnlichen Experimenten die wir zu einem späteren Zeitpunkt in der Gruppenarbeit
entdeckten. Auch werde ich offene Fragen aufzeigen in der Hoffnung dass ihre Erforschung in
den nächsten Jahren zu einer weiteren Entwicklung und Anwendung dieses Ansatzes führen wird. Um
zu ehren wo diese Art der Gruppenarbeit ihren Anfang nahm habe ich sie Corona Prozess
genannt.