1946. Der Eiserne Vorhang teilt Europa. Das ehemals unabhängige Estland ist zu einer westlichen
baltischen Provinz der Sowjetunion geworden. Deportationen nach Sibirien und
Massenzuwanderungen russischer Staatsbürger haben aus den Esten eine Minderheit im eignen Land
gemacht. Die Sowjetunion verhängt das Reiseverbot. Vor diesem Hintergrund versuchen der
britische BBC Radiomoderator Alan und die estnische Opernsängern Johanna ihre Liebesbeziehung
aufrecht zu erhalten. Ihre Briefe werden vom Geheimdienst abgefangen. Trotz der widrigen
Umstände planen sie ein heimliches Treffen in Moskau. Johannas Neffe ein sechsjähriger Junge
und Sohn eines ehemaligen Widerstandskämpfers wächst in einem verwirrenden Umfeld auf. In dem
von Angst und Verstecken geprägten Zuhause gibt es keinen Platz für kindliche Heiterkeit. So
wundert es nicht dass er dankbar die kleinen Momente der scheinbaren Offenheit und des Luxus
im Pobeda 1946 eines Geheimdienstmitarbeiters annimmt. Dass er dadurch seinen Vater verrät
weiß er nicht. Anhand der Geschichte des Jungen stellt Taska den allmählichen totalen
Vertrauensverlust im neuen System dar.Der Roman ist eine eindrucksvolle Darstellung der
Nachkriegszerrüttung die Estland erfasst hat. Somit ist er auch für das Verständnis des
heutigen Estlands das 2018 seinen hundertsten Geburtstag feiert von großem Wert. Gleichzeitig
ist Pobeda 1946 ein spannender Roman mit Thriller-Elementen der den Leser durch häufige
Perspektivenwechsel mitreißt.