Inga Abele nimmt uns mit auf eine Reise durch das Leben von Ieva eine Lettin in ihrer
Lebensmitte - rückwärts. In mehr oder weniger chronologisch umgekehrter Reihenfolge erzählt der
Roman die Geschichte einer Frau deren jugendliche Entscheidungen den Rest ihres Lebens
dramatisch beeinflusst haben. Nach und nach treffen wir die wichtigen Menschen in Ievas Leben -
ihre Großmutter ihre Mutter und ihren Vater ihren Bruder Pavils und ihre Tochter Monta - und
die Dinge fangen an Gestalt anzunehmen. Immer wieder kehrt die Erzählung zu zwei weiteren
Personen zurück: zu ihrem toten Liebhaber Aksels und ihrem Ex-Ehemann Andrejs zu den zwei
Männern die für immer durch eine Frau und ein schicksalhaftes Ereignis verbunden sind. Das
Aufdecken von Ievas Persönlichkeit und der Beziehung zwischen den drei Hauptfiguren macht einen
grossen Teil der Anziehungskraft des Romans aus. Der volle Umfang von Ievas persönlicher
Situation wird erst am Ende klar. Abele geht den Fragen nach wie frühere Entscheidungen unsere
Lebenseinstellung für immer beeinflussen können und wieso wir an einer Vergangenheit festhalten
die uns so sehr verändert hat. Inga Abele spielt metaphorisch mit Bildern von Ebbe und Flut und
ihr Roman folgt einer Struktur in der sich reale Handlung mit imaginären Passagen die inneren
Monologen gleichen gezeitenähnlich abwechseln.