Parallel zum offiziellen Modeschaffen entwickelte sich in den 1980er Jahren in den urbanen
Zentren der DDR eine alternative Modeszene aus Designern Models Fotografen und
(Über-)Lebenskünstlern. Als Teil der vielfaltigen künstlerischen Subkulturen der ostdeutschen
Republik artikulierte diese in Modenschauen Performances und Mode-Theatern eine besondere Form
des kulturellen Widerspruchs. Indem jene Mode und ihre provokante Inszenierung die ästhetischen
wie moralischen Imperative des SED-Staates auf kreative Weise konterkarierte geriet sie in das
Fadenkreuz aus Überwachung Repression Duldung und Instrumentalisierung in der Diktatur - und
lies sich doch nicht von den obrigkeitlichen Strukturen zähmen. Catwalk wider den Sozialismus
vermittelt einen mit Fotografien Interviews und Zeitdokumenten illustrierten umfassenden
kulturhistorischen Einblick in eine schillernde Parallelwelt abseits von Anpassung Tristesse
und modischer Mangelgesellschaft.