Das 20. Jahrhundert wird zu Recht als Jahrhundert der Lager bezeichnet. Im Umland der
ehemaligen Reichshauptstadt Berlin dem heutigen Land Brandenburg hatten zwei
Konzentrationslager drei große Kriegsgefangenen-Stammlager mehrere Hundert Außenlager und
noch mehr »zivile« Zwangsarbeits- und weitere Lager ihren Platz. Diese vielfach vergessenen
Orte aufzuspüren ihre materiellen Reste zu erforschen sie als Denkmale und (Ge)Denkorte zu
bewahren und gleichzeitig neue Zugänge zu ihnen ermöglichen ist seit über 25 Jahren die
Aufgabe der Archäologie. Zugänge zu den dort eingesperrten Menschen ermöglichen die zahllosen
Funde: Sie sprechen für die mittlerweile aussterbende Zeitzeugen-Generation. Sie bezeugen
sowohl Einzelschicksale als auch Massenverbrechen im 20. Jahrhundert: gegen jeden Versuch der
Relativierung und Leugnung. Die Erforschung der jüngsten Vergangenheit mit Mitteln der
Archäologie wird hier erstmals für ein deutsches Bundesland exemplarisch vorgeführt.