»Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg sondern nur noch Frieden ausgehen« so fassten
Kanzler Helmut Schmidt und SED-Generalsekretär Honecker bei ihrem Treffen am Werbellinsee im
Dezember 1981 das Verbindende in den deutsch-deutschen Beziehungen zusammen. Mit Honecker
bekannte sich Schmidts Nachfolger Helmut Kohl zu einer deutsch-deutschen »Koalition der
Vernunft« in einer Zeit erneut wachsender Spannungen zwischen den beiden Supermächten. Anhand
der Deutschlandpolitik im Wandel des Ost-West-Konflikts des KSZE-Prozesses und unter dem
Einfluss des NATO-Doppelbeschlusses wird die deutsch-deutsche Verflechtungsgeschichte von der
doppelten Staatsgründung bis zur deutschen Vereinigung am 3. Oktober 1990 nachgezeichnet. Die
Öffnung der Berliner Mauer und der innerdeutschen Grenze am 9. November 1989 und damit das
nahende Ende der deutschen Teilung kommentierte Willy Brandt mit den Worten: »Jetzt sind wir in
einer Situation in der wieder zusammenwächst was zusammengehört.« Die deutsche Einheit setzt
Konrad Adenauers Grundentscheidung für den Weg nach Westen als zwingende Konsequenz der
deutschen Geschichte fort.