Schnöder Kapitalismus oder was? Zweihundert Jahre nach seiner Etablierung als Totalität der
Warenproduktion und dreißig Jahre nach einem epochalen Systembruch bewegt sich der Kapitalismus
innerhalb traditioneller Bahnen doch zugleich unter radikal geänderten Verwertungsbedingungen
des Kapitals. Es ist höchste Zeit überzeugende Erklärungen für die eingetretenen Veränderungen
zu liefern. Das spürt jeder der sich spätestens seit der Weltwährungs- und Weltfinanzkrise von
2008 09 mit Wirtschaftsfragen beschäftigt und nach einer einigermaßen plausiblen Prognose für
die weitere Entwicklung sucht. Das eigentümliche durch und durch unkapitalistische Stichwort
Nullzins möge genügen.Die Autoren der Weltmacht Warenproduktion steigen von den theoretischen
Grundlagen bis zu den vielfältigen teilweise verwirrenden Oberflächenerscheinungen auf. Das
klassische Herangehen ermöglicht Gesetzmäßigkeiten aufzudecken. Der Text verharrt nicht im
Abstrakten wie nahezu alle Modelle in einschlägigen Fachbüchern sondern wird bis zu
anwendungsreifen Aussagen geführt. Systematische Leserinnen und Leser erhalten ein
Theorieangebot das auf angewandter Mathematik fußt weshalb die Ergebnisse numerisch unterlegt
sind (was sonst oft nur verbal ausgeführt wird) wobei die Mathematik immer nur ein
Hilfsangebot für das tiefere Verständnis der Ökonomie liefert.Wert- und Preisrelationen
Aussagen zur notwendigen Geldmenge die Quantitätstheorie des Geldes die Praxis der
Geldschöpfung der Spielraum der Staatsfinanzen der Aufstieg der Dienstleistungen im -
verbliebenen - Mechanismus der Selbstregulierung von Märkten der Anreiz-Dualismus von
Arbeitsproduktivität und Profiten die Zuverlässigkeit der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
und der Hype um digitale Währungen umreißen das breite Themenangebot des vorliegenden Bandes
und der offerierten Erklärungsansätze.