Die aktuell in der Euro-Zone vorherrschende Staatsschuldenkrise stellt hinsichtlich ihrer
Struktur im Vergleich zu den bereits in der Vergangenheit vernommenen Zahlungsunfähigkeiten
einzelner Länder ein Novum dar. Dies begründet sich im Wesentlichen dadurch dass nicht nur
Entwicklungs- resp. Schwellenländer gezeigt haben dass sie ihren jeweiligen
Zahlungsverpflichtungen langfristig nicht nachkommen können (bspw. Argentinien in den Jahren
1998 und 2002 ) sondern dies faktisch auch für Griechenland im Jahr 2010 gegolten hätte wenn
das Land nicht durch ein speziell geschaffenes Rettungspaket mit einem Volumen in Höhe von 750
Milliarden Euro unterstützt worden wäre. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang dass
Griechenland ein westliches Industrieland und damit als wirtschaftlich gesund sowie im Rahmen
der europäischen Gemeinschaftswährung Euro als gut gesichert gilt bzw. galt. Jener Umstand
führte sowohl in der Wahrnehmung der Bürger als auch an den weltweiten Finanzmärkten dazu dass
sich - analog der sich aus der Zahlungsunfähigkeit Mexikos am Anfang der 1980er entwickelnden
Staatsschuldenkrise - Ausstrahlungseffekte in Bezug auf andere europäische Staaten entwickeln
könnten und dies in letzter Instanz zu einem Zusammenbruch der Europäischen Wirtschafts- und
Währungsunion (EWWU) führen könnte. Hierbei war es insbesondere an den Finanzmärkten
ersichtlich dass die Befürchtungen im Kontext eines sog. Dominoeffektes sowie im Zuge der
zuvor gerade überstandenen Finanz- und Weltwirtschaftskrise der Jahre 2007 bis 2009
überproportional stark ausgeprägt waren.