ADHS gilt derzeit als die am häufigsten gestellte Diagnose in der Kinder- und
Jugendpsychiatrie. Immer wieder wird darauf hingewiesen dass Therapien und Interventionen
langfristig nur dann erfolgreich verlaufen können wenn die Eltern als Erziehungsberechtigte
die Interventionen unterstützen und ihr Kind auf diesem Weg begleiten. Dabei findet die
Überlegung inwieweit sich das Verhalten des betroffenen Kindes auf das psychosoziale Befinden
der Eltern auswirkt kaum Beachtung. Dies erscheint jedoch von zentraler Bedeutung wenn man
bedenkt dass Eltern eine Schlüsselfunktion bei der Betreuung und Begleitung ihres Kindes
einnehmen. Dieses Fachbuch beschäftigt sich mit den Herausforderungen denen sich Eltern im
Kontext der ADHS ihres Kindes zu stellen haben. Auf Basis des theoretischen Grundlagenwissens
zu ADHS werden zunächst die Auswirkungen und darauf aufbauend die Schwierigkeiten und
Ressourcen von Kindern die von ADHS betroffen sind erläutert. Davon ausgehend kann auf
mögliche Herausforderungen und psychosoziale Belastungsfaktoren die sich in diesem
Zusammenhang für die Eltern ergeben können geschlossen werden. Im empirischen Teil werden
sowohl Eltern deren Kind von ADHS betroffen ist als auch Eltern ohne Kind mit ADHS mittels
Fragebogen zu psychosozialen Belastungen befragt. Diese beiden Gruppen werden anschließend
gegenübergestellt und damit die speziellen Belastungsfaktoren die sich aufgrund der
ADHS-Problematik des Kindes für die betroffenen Eltern ergeben untersucht. Die Studie liefert
interessante Erkenntnisse in einem bisher nur wenig erforschten Bereich. Auf Grundlage dieser
Ergebnisse werden anschließend mögliche Hilfestellungen und Unterstützungsangebote für Eltern
aus Sicht der Sozialarbeit erläutert.