Mehr als jede vierte Person in Deutschland ist im Jahr von einer psychischen Erkrankung
betroffen. Seit Jahren ist zu beobachten dass die Inanspruchnahme psychiatrischer Behandlungen
steigt - stationär und ambulant. Nicht zuletzt zeigt die Corona-Pandemie die mit deutlich
gestiegenen Fallzahlen psychiatrischer Diagnosen einhergeht dass die Bedeutung der psychischen
Gesundheit stärker wahrgenommen wird. In der Gesellschaft erwächst ein neues Bewusstsein für
einen angemessenen Umgang mit Menschen mit psychischen Erkrankungen.Vor dem Hintergrund dieser
aktuellen Entwicklungen entstehen Überlegungen wie psychiatrische Institutionen konzeptuell
und architektonisch zu gestalten sind um den Bedarfen der Patient:innen und Mitarbeitenden
gerecht zu werden. Dabei steigt die Komplexität der gesellschaftlichen Kontexte wie auch der
Aufgaben: junge Patient:innen in schweren psychischen Krisen bis hin zu hochbetagten Menschen
mit demenziellen Erkrankungen. Antworten kommen auch und besonders von Architekt:innen die
einen Raum gestalten damit die Gesellschaft als solche seelisch gesund bleiben und werden
kann.Das Fachbuch Soul in Space - Psychiatrie trifft Architektur beleuchtet die zukünftigen
Entwicklungen von Behandlungsansätzen verbunden mit baulich-räumlichen Konzepten der
Psychiatrie und Psychotherapie. Diese beiden Disziplinen sind eingebettet in einen
gesellschaftlichen Diskurs der kontinuierlich von ethischen und soziologischen Überlegungen
geprägt und ein Stück weit auch gefordert wird. Dabei wird die soziale Verantwortung deutlich
die der Gestaltung von Kliniken für die seelische Gesundheit innewohnt. In diesem Buch werden
planerische Anforderungen und Lösungswege präsentiert und die Interaktion von Raum und Psyche
in all ihren Facetten mit wissenschaftlichen Erkenntnissen belegt. Aktuelle gestalterisch
anspruchsvolle Psychiatriebauten veranschaulichen beispielhaft welche Gestaltungskriterien
zentral sind und wie eine zeitgemäße genesungsfördernde Architektur nach heutigen
Erkenntnissen aussehen kann.