2003 prägte Wolin in einem Zeitungsartikel den Begriff Inverted Totalitarianism (deutsch:
Umgekehrter Totalitarismus). Mit dem Buch Democracy Incorporated: Managed Democracy and the
Specter of Inverted Totalitarianism baute er 2008 seine Argumentation zum Inverted
Totalitarianism aus. Die These dieses Werkes ist dass am Ende des 20. Jahrhunderts mit dem
Streben nach Superpower und dem Management von Demokratie in den USA eine postdemokratische
Regierungstechnik entstanden sei die Elemente der liberalen Demokratie mit denen totalitärer
politischer Systeme verbinde. Einen zentralen Unterschied zum klassischen Totalitarismus sieht
Wolin darin dass der Nationalsozialismus ein Mobilisierungsregime gewesen sei während der
invertierte Totalitarismus auf eine weitreichende Entpolitisierung der Bevölkerung setze.
Außerdem setze die postmoderne Form totaler Herrschaft auf weichere kaum wahrnehmbare
Unterdrückungsmechanismen. Eine starke Führungspersönlichkeit sei in dieser Regierungsform
verzichtbar.